Könnt ihr euch noch erinnern? Als wir noch so richtig viel Schnee im Winter hatten?
Ich schon…
Vor ungefähr 30 Jahren war so ein Winter. Ich kann mich noch daran erinnern als wär es gestern gewesen. Es hat über Nacht viel geschneit und es war ein Wochentag. D.h. für uns war Schule angesagt und für unsere Eltern arbeiten.
Die Gehsteige waren voll mit kniehohem Schnee. Um die Uhrzeit wo ich zum Zug gegen musste, war sonst noch kaum wer auf den Straßen. Mein Papa hat mir angeboten mich mit dem Auto zum Bahnhof zu bringen, weil die Gehsteige eben nicht frei waren. Ich hab mich natürlich voll gefreut, weil ich erstens nicht in der Kälte so weit gehen musste und weil ich zweitens so noch mehr Zeit hatte um ein wenig auf der Couch rum zu lungern.
So… Dann war die Zeit gekommen, wo wir fahren mussten. Leider hat keiner von uns vorher zum Garagentor geschaut. Denn als wir es öffnen wollten, haben wir erst bemerkt, dass dieses komplett von einer Schneewehe zugeschneit war. Da war also für unser Auto kein Durchkommen.
Tja… Freischaufeln dauert halt auch seine Zeit… Da geht sich der Zug sicher nicht mehr aus. Also bin ich dann doch zu Fuß zum Bahnhof. Allerdings im Laufschritt.
Ich also im Laufschritt durch kniehohe Schneewehen die Korngasse und Türkenkreuzgasse entlang. Dann weiter die Wienerstraße… ich dachte mich auch die ganze Zeit über: „ui, da ist es glatt“. Hatte aber auch keine Zeit dem Gedanken mehr Bedeutung zukommen zu lassen. Bis ich bei der Kreuzung Wienerstraße/Tullnerstraße war. Dort wollte ich stehen bleiben und zu schauen, ob ein Auto kommt. Da ich aber so flott unterwegs war und es wirklich eisglatt war funktionierte stehen bleiben nicht
Ich bin ausgerutscht und ganz spektakulär am Hintern die Kreuzung runtergerutscht, bis zur Trafik. Meine Schultasche hab ich eine Armlänge hinter mir her gezogen.
Als ich wieder Gripp unter den Beinen hatte bin ich weiter im Laufschritt zum Bahnhof.
Als ich fast pünktlich dort ankam musste ich feststellen, dass die Züge bis auf weiteres ausfallen, weil die Weichen vereist waren.
Also war mein Einsatz ganz umsonst.
Ich bin dann ganz langsam und gemütlich wieder nach Hause gegangen und hatte dann an dem Tag schneefrei.